Das Quintett aus Dortmund beweist eindrucksvoll, dass songdienliche Arrangements und nachdenklich stimmende Harmonien kein Gegensatz sein müssen. Ausdruck statt kalkulierter Kompatibilität, sehnsuchtsvolle Melancholie statt gähnender Zufriedenheit, Abwechslung statt Stillstand. Das atmosphärisch dichte Zusammenspiel atmet durch den natürlichen Sound der Band, die drei Gitarren lassen scheinbar Keyboardteppiche erklingen, Bass und Schlagzeug peitschen die Songs nach vorne und der Gesang spricht das Bewegende aus - die Wut, die Furcht, den Schmerz, gleichwohl das Erlösende, die Akzeptanz, den Neuanfang. Textlich ist man dabei von Pennälerlyrik weit entfernt und nutzt Musik als Chance, als Ventil, um sich autobiografische Ereignisse von der Seele zu schreiben, ohne dabei Klischees zu bedienen.Aerobatics bieten dem Hörer ein spannendes und inspirierendes Gesamtpaket, Indie-Rock vom Feinsten, der gerade auch live funktioniert und sicherlich in der oberen Liga des Genres anzusiedeln ist. Bandgründung Ende 2009, Aufnahmen Anfang 2010, Release am 14.05.2010: Die fünf Luftakrobaten beweisen auch am Boden ihre koordinativen Fähigkeiten.