
King of Kings
1972, also vor genau 40 Jahren, wurden sie gegründet: The Pyramids. Bis zu ihrer Trennung 1977 veröffentlichte das afro-amerikanische Jazz Kollektiv insgesamt drei Alben, die sie zu einem der mysteriösesten und legendärsten „Spiritual Cosmic Jazz“ Kollektive der frühen Siebziger machten und sie in eine Reihe mit dem Art Ensemble of Chicago und dem Sun Ra Arkestra stellen. Um die einmalige Geschichte der Pyramids für alle greif- und wieder hörbar werden zu lassen, veröffentlicht Disko B die drei vergriffenen Pyramids Alben aus den 70er Jahren in remasterten Versionen. Nach Lalibela folgte 1974 das Album King of Kings. Es führte nicht nur alle Mitglieder des ersten Abums wieder zusammen, es kamen auch einige neue Mitglieder und Gäste hinzu. Zu diesen Kollaborateuren gehören der Percussionist Bradie Speller (Hekaptah), der Drummer Marcel Lytle sowie der Sopran-Saxophonist Tony Owens (Masai), der Pianist Jerome Sanders und der Cellist Chris Chafe. King of Kings wurde einige Autostunden von Antioch entfernt im Appalachia Sound Recording Studio in Chillicothe, Ohio aufgenommen. Was die Band damals noch nicht wusste, ist der Umstand, dass Chillicothe auf dem Gebiet von uralten indianischen Grabhügeln liegt, was den sowieso schon sehr spirituellen Charakter der Aufnahmen zusätzlich verstärkt. Der erste Track Mogho Naba führt das Interesse der Gruppe an afrikanischer Geschichte fort. Mogho Naba war der König der Mossi, einer Ethnie aus dem heutigen Burkina Faso, deren Geschichte allerdings in älteste Zeiten zurückreicht. Der Rhythmus des Stücks ist ansteckend. Der Einsatz von Gesängen und hypnotischen Melodien soll einen Trancezustand herbeiführen und das spirituelle Bewusstsein erweitern. Queen of the Spirits ist ihrer Flötistin Margaux Simmons gewidmet und nach wie vor eines der Lieblingsstücke der Band. Wenn die ugandischen Harfe und die einsaitige afrikanische Goge auf Percussion, Piano und Cello trifft, ist das vorausschauende Weltmusik und am Ende sogar Meditations-Musik, die Jahre später aufkommen sollte! Die UK-Band Bonobo sampelte einen Teil der Komposition für ihr Hitalbum “Days to Come”.